Die Geschichte des Teeschlösschens

Unsere Einrichtung befindet sich direkt im Schlosspark, dem grünen Herzen von Gotha. Das Gebäude unseres Kinderhauses kann auf eine lange Geschichte mit vielen Ereignissen zurückblicken.

1786 wurde das "Teeschlösschen" im "Garten der Herzogin" als ein frühes Bauwerk der Neogotik errichtet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es im Auftrag Herzog Ernst ll. als Gotteshaus für die Mitglieder der englischen Hofkirche umgebaut.

1917 eröffnete der Frauenhilfeverein im "Teeschlösschen" ein Kindertagesheim.

Am 15.01.1933 schenkte das Herzogspaar das Haus Frau Suse Thienemann. In jahrzehntelangem Ringen konnte Frau Thienemann den Hort und das Kinderheim in der Ohrdrufer Straße in Gotha erhalten und begann nun im "Teeschlösschen" mit einer Erziehungsanstalt für Kinderpflegerinnen, im Sinne Friedrich Fröbels.

Von 1944 bis 1945 bemühte sich Pfarrer Gasde um die Übernahme des "Teeschlösschens" als christliche Kindereinrichtung, was vom damaligen Bürgermeister der Stadt aus finanziellen und politischen Gründen vereitelt wurde.

So entstand nach der Enteignung der Nachkriegsjahre im Zeitraum von 1945 bis 1964 ein städtisches Kinderwochenheim.

Von 1964 bis zum Juni 1989 wurde im Gebäude des "Teeschlösschens" ein Kindergarten mit vier Gruppen untergebracht.

Die jahrelange Nutzungsüberschreitung und die Ignoranz des baulichen Zustandes ohne nennenswerte Reparaturen oder Erneuerungen führten im Juni 1989 zur Schließung des Hauses.

Infolge der großen Demonstrationen und der Umbruchstimmung im Jahr 1989, sowie aus den Kinderstunden für Kinder von drei bis sechs Jahren der Augustinerkirche und Bonifaciusgemeinde unserer Stadt, entstand die Forderung nach einem eigenen, christlichen Kindergarten. Das Vorbereitungsteam um Superintendent Eckard Hoffmann und Kreiskirchenrat Stefan Große stellten im November 1989 den Antrag auf Übernahme eines Kindergartens in kirchliche Trägerschaft. Nach mehreren Verhandlungen mit der Stadt, als Eigentümer des Gebäudes, konnte bereits am 03. September 1990 unser Christliches Kinderhaus "Teeschlösschen" in Trägerschaft der Evangelisch-Lutherischen Stadtkirchgemeinde Gotha übernommen werden. Damit standen im "Teeschlösschen" für 105 Kinder die Türen offen.

Neun Mitarbeiterinnen und 80 Kinder im Haus sowie einer ausgelagerten Gruppe von 25 Kindern in einer Gothaer Kinderkombination, begannen mit dem Neuanfang, um für die Kinder eine Glaubensinsel und ein behütetes "Zuhause" zu schaffen. Begleitet vom Superintendenten Hoffmann und in einem ständigen Erfahrungsaustausch mit den Partnergemeinden Lemgo und Nürtingen entstanden die ersten Arbeitsgrundlagen. Laufende Grundsanierungsarbeiten (Elektro-, Sanitär- und Malerarbeiten), offene Türen und grenzenloser Optimismus begleiteten den christlichen Kindergartenalltag.

Erfinderisch in der Arbeit und von den Eltern engagiert unterstützt, entstand eine "familienergänzende Einrichtung", in der sich 1993 bereits 125 Kinder wohl fühlen durften.
Die Anmeldungen stiegen sprunghaft an, so dass nach einer Lösung gesucht werden musste.

1994 wurde in der Ernststraße 1 in Gotha eine weitere Einrichtung in kirchliche Trägerschaft übergeben. Heute arbeitet diese Einrichtung unter dem Namen Christliches Haus der Familie "Pusteblume" in der Helenenstraße 14 in Gotha und ermöglicht auch die Aufnahme von Kindern im Krippenalter.

Die Kooperation mit familienorientierten und familienunterstützenden Partnern ist seit vielen Jahren Bestandteil der pädagogischen Arbeit der Einrichtung. Im Zuge der Entwicklung zum „Thüringer Eltern-Kind-Zentrum“, die 2015 begann, wurden Netzwerkstrukturen intensiviert und weiter ausgebaut.

31 Jahre schauen wir dankbar auf unsere Arbeit mit Kindern, vom Glauben getragen, zurück. Wir sind Gott dankbar, dass dies möglich wurde - und - dass unsere Arbeit bis heute Zuspruch und Bestätigung findet.